Wir segelten die 3000 Seemeilen in 25 Tagen von Porto Santo im Madeira Archipel nach St. Lucia in den Windward Island der Karibik. Es war eine coole, gute Überfahrt. Den Großteil der Strecke segelten wir unter Spinnaker.
Gegen Ende der Fahrt bekamen wir aber doch noch ein Problem als wir aufgrund einer eingefangenen Leine fast manövrierunfähig wurden. Dies konnten wir selbst lösen und die Fahrt fortsetzen.
Ursprünglich war unsere Atlantik Überquerung von Madeira auf die Bermudas geplant. Dafür ist üblicherweise der Mai der beste Monat. Dieses Jahr war offensichtlich alles anders und heftige Tiefdruckgebiete trieben vor der Ostküste der US ein schlimmes Spiel. So wichen wir auf die Südroute aus, das ging sich noch vor der Hurricane Saison aus.
Wir – Brigitte, Gerald und Tochter Luise – warfen mittags am 1. Mai 2024 im Hafen von Porto Santo die Leinen los. Zuerst segelten wir nach Süden um den Passat zu finden. Das gelang schon vor den Kanarischen Inseln. Und dann ging es gut und zügig dahin, mit Ausnahme von drei Flautentagen, wo wir nur mit 2-3 Knoten (und etwas Motor Unterstützung) weiterkamen. Meist segelten wir unter Spi, ein Wingaker Flügelsegel, dies dann Tag und Nacht. Wenn der Wind über 20 Knoten zulegte wechselten wir auf Genua und Großsegel, ab 25 Knoten nahmen wir das Groß dann wieder weg.
Das Ankommen in der Karibik war eher unromantisch. Beim Ankommen gab es heftige Regenschauer, Gewitter und Gegenströmung.
Wir genossen das Segeln, Wind und Wetter waren stabil. Einmal gab es für die Bermudas eine Tropische Sturm Warnung (Wind mehr als 60 Knoten) – da waren wir doch froh auf der Südroute unterwegs zu sein. Lediglich an einem Tage hatte wir einige Squalls, die nicht nur Starkwind brachten, sondern uns auch vor allem durch ihre unberechenbaren Zick-Zack Kurse ärgerten.
Dafür wurden wir fast jeden Tage mit einem Sonnen Auf- oder Untergang der Extraklasse belohnt. Vor allem südlich des Wendekreises explodierten die Farben
Gegen ende der Überfahrt – natürlich in der Nacht – bekamen wir ein ziemliche Problem: wir fingen uns eine Fischerleine in beide Propeller und Ruder ein. Ein Flashback an voriges Jahr wo wir komplett manövrierunfähig von der Coastguard nach Dublin zurück geschleppt werden mussten. Gott sei Dank waren die Ruder nicht komplett blockiert und so konnten wir den Rest der Nacht halbwegs weitersegeln. In der Früh war des Seegang nur mäßig und so ging es mit Messer, Flossen und Taucherbrille ins Wasser. Es war nicht einfach, aber letztendlich gelang es die Leine weiter zu zerschneiden und aus beiden Propellern und aus den Spalt zwischen Rumpf und Ruderblätter zu entfernen. Mittlerweile hatten die Wellen zugenommen und die Hecks arbeiteten schon schwer im Seegang. Erschöpft, aber glücklich ging es danach weiter