Wir starteten in der zweiten Juni Hälfte abends von der Halbinsel Statt unsere Nordsee Überquerung nach Lerwick auf den Shettland Inseln. 220 anspruchsvolle Seemeilen lagen vor uns. Es wurde eine sehr abwechslungsreiche Fahrt, es begann mit schwachen raumen Winden, doch bald nahm der Wind – wie vorhergesagt – zu. Doucema war in ihrem Element, und es ging gut und flott dahin. Allerding fiel darauf dichter Nebel ein, Sichtweite um die 100 Meter. So ging es zwischen den norwegischen Öl- und Gasfelder im Instrumenten Blindflug dahin. Radar und AIS halfen bei dem Slalom zwischen Windparks, Bohrinseln, Förderplattformen, Versorgungsschiffe…. Im britischen Teil wurde es schwieriger, da viele der Offshore Installationen kein AIS Signal sendeten. Als der Nebel sich lichtete präsentierte die Nordsee sich von ihrer besten Seite, guter Wind, Sonne und hellgrünes Wasser. Die Förderplattform des Heather Feldes zog später im Abendrot an uns vorbei. In der Nacht gab es wieder Nebel und statt Plattformen jede Menge Fischereifahrzeuge …. Die Shettland Inseln könnten wir erst in einem Abstand von zwei Seemeilen vor uns erkennen.
Der Hafen von Lerwick war aufgrund einer Regatta ziemlich voll, und so lag Doucema in einem Schiffspaket von 5 Booten. Alle waren rücksichtsvoll – also kein Problem. Trotzdem hielt es uns nicht lange, und nach einem coolen Ankerplatz etwas abseits im Süden der Hauptinsel ging es in die Orkney Inselgruppe, wo wir im entspannten Pierowall einige Tage blieben. Für uns waren die Orkney Inseln die positive Überraschung schlechthin: einsam, lieblich, unwahrscheinlich freundliche Menschen und oben drauf super Wetter.
Die Überquerung des Pentland Firth auf das Britische Festland war problemlos, tolles Segelwetter (und gut geteimter Gezeitenplan) ließen die Überfahrt durch dieses berüchtigte Gebiet einen tollen Segeltörn werden. Über Wick ging es durch den großen Moray Firth bei Regen und böigem Wind weiter nach Inverness.
Inverness überraschte uns positiv, eine lebendige angenehme Kleinstadt: Ganz im Gegensatz zu der Beschreibung im Reiseführer.